Was kam eigentlich raus bei der Diskussion der Entwicklergemeinschaft zum Thema HTML auf der
Technical Plenary Week des W3C? Und was steckt eigentlich hinter der Streit um XHTML2 und HTML5? Wie bekannt, hat W3C den Standard
XHTML™ 2.0 fast fertig, ist aber nach einer Diskussion mit Entwicklern jetzt auch dabei, einen Standard unter dem Namen HTML5 zu entwickeln. Zur Entwicklung von HTML5 hat W3C die interessierte Öffentlichkeit als Experten eingeladen, um für diesen Standard eine wirklich breite Basis zu bekommen. Hier einige Hintergründe: XHTML2 ist eine Konsequente Weiterentwicklung von HTML in Richtung XML. Dabei wurden einige Altlasten von HTML aufgegeben und durch bessere Konstrukte ersetzt. Die Vorteile von XHTML2:
- bessere Strukturierungsmöglichkeiten für Dokumente,
- XML-Sprache, einfach für Browser zu implementieren (das meiste können Browser, die XML und CSS können, ohnehin,)
- XFORMS als löst Forms ab. Das erspart viel Scripting,
- einfaches einfügen semantischer Annotationen,
- Accessability aka Barrierefreiheit leicht umsetzbar.
Dem stehen aus Sicht vieler Entwickler und Anwender folgende Nachteile gegenüber:
- nicht rückwärtskompatibel, vieles von HTML4 wurde abgeschafft (endlich - sagen andere),
- das Verarbeitungsmodell hat sich geändert, Toleranz gegenüber fehlerhaftem HTML (heute in etwa 95% aller Web-Seiten zu finden) gibt es nicht mehr,
- wenig neue Features.
Heute sieht es so aus, als würde HTML5 sich als rückwärtskompatible Weiterentwicklung behaupten. Daneben wird es sicher auch XHTML2 für mehr XML- oder Semantic Web-orientierte Anwendungen geben. Welche XML- und Semantic Web-Konzepte sich in HTML5 wiederfinden sollen, ist nicht ausdiskutiert. So ist z. B. die Zulässigkeit des Gebrauchs von XML-Namespaces noch völlig offen.